Gleichstellung von Frauen und Männern
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Paarformen

Die Paarformen nennen Frauen und Männer explizit. Sie treten als Vollformen (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) und Kurzformen (bspw. Mitarbeiter/-innen) auf. Sonderzeichen wie der Gender_Gap, der Genderstern und der Gender-Doppelpunkt schliessen alle Geschlechter ein.

Als Ersatz für die Verwendung des generischen Maskulinums – so wird die ausschliessliche Verwendung der männlichen Form für alle Geschlechter genannt – bieten sich verschiedene Formen an. Eine davon ist die Paarform. Bei den Paarformen werden Frauen und Männer explizit genannt. Paarformen treten als Vollformen (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) und als Kurzformen (Mitarbeiter/-innen, MitarbeiterInnen) auf.

Wenn Sie Menschen sichtbar machen möchten, die sich mit der Geschlechtszugehörigkeit « Frau » oder « Mann » nicht identifizieren, empfehlen wir den Gender_Gap, den Genderstern oder den Gender-Doppelpunkt. Diese Sonderzeichen dienen dazu, alle Geschlechter einzuschliessen. Sie finden diese Formen unter «Richtig gendern».

Vollformen

Die Vollformen geben den genauen Wortlaut der gesprochenen Sprache wieder:

  • die Angestellte oder der Angestellte
  • die Verkäuferinnen und Verkäufer
  • Ärztinnen und Ärzte

Eine Häufung von Vollformen kann die Lesbarkeit eines Textes erschweren. In solchen Fällen sind geschlechtsneutrale oder geschlechtsabstrakte Formulierungen oder Umformulierungen vorzuziehen.

Die Mitarbeitenden des Caterings heissen alle Kundinnen und Kunden, Besuchende sowie die Gastgebenden herzlich zum Aperitif willkommen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caterings heissen die Kundinnen und Kunden, die Besucherinnen und Besucher sowie die Gastgeberinnen und Gastgeber herzlich zum Aperitif willkommen.

Umständliche Formulierungen können sich auch infolge der Kongruenz (Übereinstimmung der Formen im grammatischen Geschlecht) ergeben. Vielfach können Sie in solchen Fällen auf den Plural ausweichen.

Die Besucherinnen und Besucher haben sich ordnungsgemäss zu registrieren. Sie erhalten dadurch Zugang zu …

Die Besucherin oder der Besucher hat sich ordnungsgemäss zu registrieren. Sie oder er erhält dadurch Zugang zu …

Kurzformen

Kurzformen sind Abkürzungen und enthalten häufig grafische Zeichen, die anstelle von sprachlichen Ausdrücken stehen und beim Lesen wieder aufgelöst werden müssen. Mit einem Schrägstrich können Sie beispielsweise eine Konjunktion (und, oder) einsparen; Schrägstrich oder Binnen-I dienen dazu, die Wiederholung des gleichen Grundwortes zu vermeiden:

  • Lehrer/-innen
  • Mitarbeiter/-in
  • GärtnerInnen

Verzichten Sie auf die Einklammerung der femininen Endung − Student(in) −, da damit die Forderung der sprachlichen Gleichbehandlung nicht erfüllt wird: In Klammern steht üblicherweise das, was für das unmittelbare Verständnis nicht notwendig ist und deshalb auch weggelassen werden kann.

Die Weglassprobe

Die Weglassprobe dient der Überprüfung, ob eine Kurzform korrekt gebildet werden kann: Nach dem Weglassen des Schrägstrichs bzw. bei Kleinschreibung des Binnen-I müssen folgende zwei korrekten Vollformen entstehen:

  • Eine korrekte weibliche Form nach dem Weglassen des Schrägstrichs im Wort.
  • Eine korrekte männliche Form nach dem Weglassen der Endung /-in.

Nicht immer ist die Bildung einer Kurzform grammatisch möglich.

  • der/die Student/-in → der Student bzw. die Studentin
  • die VerkäuferInnen → die Verkäufer bzw. die Verkäuferinnen
  • der/die Mitarbeiter/-in → der Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin
  • der Studenten/-innen → der Studenteninnen
  • des/der Professors/-in → der Professorsin

Kurzformen sind ein gutes Mittel, um auch auf beschränktem Platz geschlechtergerecht zu formulieren − in Protokollen, kurzen Mitteilungen, Aktennotizen mit informellem Charakter usw.

Wir empfehlen Ihnen, in fortlaufenden Texten je nach Zusammenhang folgende Formen zu verwenden:

  • Vollformen
  • Geschlechtsneutrale oder geschlechtsabstrakte Ausdrücke
  • Umformulierungen
  • Gender_Gap und Genderstern

In fortlaufenden Texten empfehlen wir Ihnen, auf Kurzformen zu verzichten.

Richtig gendern – Gender_Gap, Genderstern und Gender-Doppelpunkt

Viele der Formen, die zur sprachlichen Gleichstellung von Frauen und Männern verwendet werden, machen Frauen und Männer gleichermassen sichtbar. Sie bergen jedoch das Risiko, all diejenigen Menschen unsichtbar zu machen, die sich nicht als «Frau»  oder als «Mann» identifizieren.

Das können trans oder non-binäre Menschen oder intergeschlechtliche Menschen sein. Gender_Gap, Genderstern und Gender-Doppelpunkt schliessen diese Menschen ein. Da der Gender_Gap, der Genderstern und Gender-Doppelpunkt alle Geschlechter umfassen, ersetzen sie die Paarformen.

der*die Chef*in

die Mitarbeiter*innen

seine*ihre Mitarbeiter*innen

die Leser*innen

Das Werkzeug gehört dem*der Gärtner*in.

XY ist Journalist*in bei der XY.

Wichtig ist, dass Sie sich von Fall zu Fall überlegen, welche Menschen Sie mit dem jeweiligen Text erreichen und sichtbar machen wollen und dass Sie die entsprechenden Formen verwenden. Meist wird in einem Text durchgängig entweder der Gender_Gap, der Genderstern oder der Gender-Doppelpunkt verwendet.